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Alexander Miller-Michlits, MSc

Porträt Alexander Miller-Michlits

Ich heiße Alexander Miller-Michlits und bin derzeit als Doktorand im Bereich Neurowissenschaften tätig. Meine akademische Ausbildung habe ich in Molekularbiologie und Bioinformatik erhalten, was mir eine solide Grundlage in der genetischen Analyse und der Entwicklung bioinformatischer Pipelines verschafft hat. In der Vergangenheit habe ich an Projekten gearbeitet, die sich mit der Detektion von SNPs (Single Nucleotide Polymorphisms), der Entwurfsplanung von Primern und der Entwicklung von Pipelines für die genomische Analyse befassten.

Aufbauend auf dieser Erfahrung konzentriere ich mich nun auf die Untersuchung der genetischen Grundlagen von Hirntumoren, insbesondere auf strukturelle Varianten und langreichweitige somatische Mutationen, die oft mehrere Kilobasen umfassen. Diese Veränderungen können Schlüsselregulatoren oder Onkogene beeinträchtigen, die in die Entstehung von Gliomen involviert sind. Mein Ziel ist es, diese komplexen genetischen Veränderungen zu entschlüsseln, da sie häufig eine wichtige Rolle bei der Tumorgenese spielen.

Ein zentrales Instrument meiner Forschung ist die Nanopore-Long-Read-Sequenzierungstechnologie. Diese Methode ermöglicht eine hochauflösende Kartierung von genomischen Umstrukturierungen, die mit herkömmlichen Kurzleseansätzen nicht erfasst werden können. Durch diese Technik bin ich in der Lage, tiefere Einblicke in die Genomarchitektur von Tumoren zu gewinnen und jene Veränderungen zu identifizieren, die zu deren Entstehung und fortschreitender Heterogenität beitragen.

Ein besonders faszinierendes und wichtiges Thema meiner aktuellen Forschung ist die Identifikation von Chromothripsis – ein katastrophales mutationales Ereignis, das mit einer massiven Fragmentierung und erneuten Zusammenfügung von Chromosomen verbunden ist. Dieser Prozess ist oft in aggressiven Hirntumoren zu finden und trägt maßgeblich zu deren schnellen Fortschreiten bei. Durch die genaue Untersuchung dieses Phänomens möchte ich besser verstehen, wie solche mutationalen Ereignisse die Tumorevolution und -heterogenität beeinflussen und welche molekularen Mechanismen zur malignen Transformation des zentralen Nervensystems führen.

Mit meiner Arbeit hoffe ich, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die das Verständnis der Tumorbiologie und der molekularen Mechanismen der Tumorentwicklung in der Neuro-onkologie erheblich erweitern.

Foto: MUI/F. Lechner